Interview mit Sandro Stocker

Interview mit Sandro Stocker

Foto: Diana Kottmann

Wie würdest du dich in drei einfachen Sätzen selbst beschreiben? Ich bin ein verträumter, zuverlässiger, aber auch sehr ehrgeiziger Typ aus Derendingen, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Mit jeder neuen Aufgabe und Rolle, versuche ich mein Wissen zu erweitern und bleibe stets hartnäckig. Als Ausgleich zur Schauspielerei bin ich gerne mit Freunden unterwegs, spiele Fussball in einem Club und geniesse meine Freizeit.
 
Du bist als Schauspieler unterwegs - wie schwer ist es, in diesem Business Fuss zu fassen? Bis das persönliche Netzwerk und die eigene Community aufgebaut ist, kann es ein steiniger Weg sein. Man darf sich anfänglich nicht zu schade sein, um nach Hilfe zu fragen. An einer Schauspielschule lernt man die Grundlagen. Jedoch besteht anschliessend ca. 50% der ganzen Arbeit aus „Networking“. Disziplin und Zuverlässigkeit können entscheidende Faktoren für einen erfolgreichen Start in den Schauspielberuf sein.
 
Was waren deine Highlights deiner Laufbahn? Die Freude ist bei einer Zusage für einen Job immer am grössten.
Im Bereich Film, war es für mich persönlich die Zusage für eine Episodenhauptrolle in einer deutschen Serie.
Beim Theater war es die Tournee mit dem preisgekröntem Stück „verrücktes Blut“, welche mich durch Deutschland und Österreich führte.
Ausserdem war für mich mein allererster Auftritt im Theater Mausefalle (Solothurn) auch einer der wichtigsten Höhepunkte.

Gibt es Ziele, welche du erreichen möchtest? Den Quartz (Schweizerfilmpreis).
 
Was sind deine nächsten Projekte? Momentan befasse ich mich mit der Produktion meines eigenen Kurzfilms, welchen ich im August zu drehen beabsichtige. Des Weiteren spiele ich ab Herbst erneut im Stück "huit femmes" mit, das im Casinotheater Münsingen zu sehen sein wird.
 
Du wolltest schon immer vor der Kamera stehen? Ehrlich gesagt: Ja. Mir war es jedoch immer äusserst wichtig, dass ich mich mit dem Endprodukt identifizieren kann. So konnte ich bereits viele Erfahrungen vor und hinter der Kamera sammeln. Inzwischen führte ich deshalb auch schon Regie. Jedoch sehe ich mich momentan vor allem „an der Front“.

Was fasziniert dich am Schauspiel? Die Vorstellung, in eine Rolle zu schlüpfen, die ganz weit entfernt vom eigenen „Ich“ ist, hat mich schon immer fasziniert. Dem Hintergrund zu einer Biografie des Charakters sind keine Grenzen gesetzt – die Kreativität des Berufes kann sich so vollumfänglich entfalten.
 
Wie wichtig sind dir die sozialen Netzwerke? Die sozialen Netzwerke spielen in der heutigen Zeit eine zentrale Rolle, welche immer bedeutender wird, dies besonders im Filmbereich. Eine starke Community kann teilweise über Zu- oder Absage für ein Engagement entscheiden. Die Basics des Schauspiel-Handwerks sollten aber stets gewährleistet sein.

Wie siehst du dich in Videos am liebsten? Das beste Kompliment ist nach wie vor der Umstand, wenn man die Zuschauer berühren kann. Dazu werden starke, tiefe und bleibende Momente im Film benötigt. Das sind die spannendsten Passagen und deswegen sehe ich diese am liebsten.

Gibt es etwas, was du unseren Lesern mitgeben möchtest? Wenn du deinen Traum verfolgst und diesen leben möchtest - tu es einfach. Gegenwind, Kritik und Zweifel wird es immer geben. Werde zu einem Experte in deinem Bereich, sei es als Schauspieler, Model oder Tänzer.
So macht es für alle Beteiligten Spass, mit dir zu arbeiten und bei Rückschlägen siehst du immer einen Lösungsansatz.