Ann Solie im Gespräch

Ann Solie im Gespräch

Du bist für diverse Magazine auf der ganzen Welt unterwegs, was war dein grösster Höhepunkt? Eine Fotoproduktion auf Mykonos.

Was hat Dich dazu bewogen Fotograf zu werden und was macht die Tätigkeit für Dich so interessant? Ich war schon immer ein kreativer Mensch und die Fotografie gibt mir die Möglichkeit, aus mir selbst heraus etwas “Neues” zu schaffen und diese Schöpfungen real werden zu lassen und auf Papier zu bringen. Den  Prozess von Idee, Planung bis hin zur Umsetzung selbst gestalten zu können sowie die Möglichkeit, verschiedenste Länder zu bereisen und jeden Tag neue Menschen kennenzulernen, machen für mich den Beruf als Fotografin so interessant. Und es gibt kein schöneres Gefühl, als die eigenen Fotos gedruckt als Magazinausgabe in Händen zu halten!

Wie sah Dein Start in den Beruf denn genau aus? Hast Du eine Fotografen-Ausbildung oder eventuell Assistenzen bei anderen Fotografen gemacht? Weder noch. Ich habe bereits während meines Studiums (Psychologie, BWL, Soziologie) nebenbei immer gemodelt, dann war ich im meinem eigentlich Beruf 2 Jahre tätig, dann 2 Jahre hauptberuflich als Model unterwegs. Während dieser Zeit habe ich sehr viel Erfahrung vor der Kamera gesammelt, auch auf Workshops, so dass  der Wechsel hinter die Kamera ein logischer Schritt für mich darstellte, da ich selbst mehr die Regie führen wollte und all die Ideen, die die Fotografen mit denen ich arbeitete, nie umsetzten, realisieren wollte. Ich habe mir alles selbst beigebracht durch Lektüre und Videos.

Deine Schwerpunkte liegen heute primär in den Bereichen Fashion, Beauty und Wedding. Weshalb? Was reizt Dich immer wieder daran?Jeden Tag eine neue Herausforderung, nie das gleiche Thema, denn selbst innerhalb der jeweiligen Sparten variieren die Anforderungen und Themen stark. Ich liebe den bunten Mode- und Beauty”zirkus”, die Hochglanz-Produktionen ebenso wie Traumhochzeiten mit “echten” Emotionen vor allem im Ausland.

Wie würdest du deine Arbeiten in 3 einfachen Sätzen beschreiben, wenn du diese an deiner Familie erklären müsstest? Da muss ich zwischen Wedding und Fashion/Beauty differenzieren: Mein Bildlook im Weddingbereich ist modern und frisch, dennoch zeitlos elegant und bleibt dabei authentisch. Im Mode/Beautybereich habe ich keinen festen Stil oder Tabus, ich shoote was und wie es mich inspiriert und gefällt, das ist mal klassisch schön, mal wild und mal verrückt, mal schwarzweiß düster, mal knallig PopArt bunt, aber hoffentlich immer inspirierend!

Wenn Zeit, Geld und andere Faktoren keinerlei Rolle spielen würden: Wie würde Dein absolutes Traumprojekt aussehen? 1 Woche auf einem Segelboot mit meinem Mann (als Assistent;), meiner Lieblingsvisagistin, drei wunderschönen aber auch inspirierenden Models in der Karibik mit Haute Couture Kleidern von meinen Lieblingsdesignern. Und am liebsten noch viele Tiere! und dann jeden Tag auf einer anderen einsamen Insel shooten.

Für welches Magazin oder Brand würdest du am liebsten arbeiten und weshalb? Harpers Bazar, weil sie meinem Geschmack nach die modernsten und innovativsten Modestrecken präsentieren. Brands: alle veganen, da ich selbst vegan lebe.

Gibt es einige Fotografen-Kollegen, speziell aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Arbeiten Du sehr schätzst? Andreas Ortner und Lina Tesch.

Du hast schon einiges von der Welt gesehen und in unterschiedlichsten Ländern gearbeitet. Wo würdest Du morgen früh am liebsten aufwachen? In Kapstadt.

Was würdest du unseren Lesern gerne noch mitgeben? Beharrlichkeit und harte Arbeit zahlen sich aus, wer wirklich seine Träume leben will so wie ich, sollte dafür kämpfen, sich aber vorher ehrlich reflektieren, ob man von der Persönlichkeit her dafür geschaffen ist. Denn Rückschläge gehören zum daily business und das Wichtigste ist, dass man den Glauben und Gefallen an der eigenen Kreativität nie verliert.