Im Gespräch mit Christoph Marti
Vor fünf Jahren, habe ich die ersten Schritte in die Fotografie gewagt. Zu Beginn war dies nur ein einfaches Hobby neben meiner Arbeit in der Küche; hat sich jedoch schnell zu einem professionellen Geschäft entwickelt. Nach gut einem Jahr und dem Startschuss mit einem Pariser Auftrag, darf ich nun über 90 Magazin Publikationen zu meinem Portfolio zählen, wie auch die Erfahrung mit 2500 Fotoshootings.
Mit der Kombination vom Reisen und Fotografieren, hat sich für mich ein Traum erfüllt. Es gibt nichts schöneres, als die internationale Arbeit mit interessanten Personen aus allen Bereichen und das dankbare Gesicht des zufriedenen Kunden zu sehen. Da ich selbst keine Ausbildung zum Fotografen gemacht habe, erfüllt es mich jede Woche erneut mit Stolz, mein know-how an Fotografen weiterzugeben, welche wie ich, einen eigenen Stil in der Fotografie erschaffen wollen.
Der französische Fotograf Henri Cartier-Bresson sagte einst: «Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.» Ich würde anfügen: Ein gutes Foto ist ein Foto, das einen vergangenen Moment in ein neues Licht rückt. Deshalb schaut man darauf länger als eine Sekunde. Für mich ist die Fotografie ein Tor zur Vergangenheit. Betrachten wir ein Bild, betrachten wir es nicht nur als Abbild eines Moments. Wir erkennen darin mehr. Wir erfinden Geschichten, die hinter dem Bild stecken könnten oder erinnern uns an diejenigen, die wir mit ihm verbinden. Erinnerung und Erfindung entsprechen dabei nie der Komplexität des Moments. Diese Unvollkommenheit ermöglicht es dem Betrachter, das Foto mit eigenen Gedanken zu füllen. Und so entsteht etwas noch nicht Dagewesenes. Es entsteht eine neue Idee von Vergangenheit. Das ist, was mich an der Fotografie fasziniert.
Für mich sind Menschen das spannendste Motiv. Jedes Gesicht erzählt seine eigene Geschichte und mit gelungener Portraitfotografie gelingt es, Auszüge aus diesen Geschichten in einem ausdrucksstarken Portrait festzuhalten. Obwohl es zeitlich nicht immer möglich ist, suche ich vor jedem Fotoshooting ein ca. 30 Minütiges Gespräch, um die Person welche ich fotografiere zu spüren und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Da ich im grössten Teil mit weiblichen Models arbeite, ist mir ein solches Vertrauensverhältnis wichtig, um dieses ins beste Licht zu Rücken und die Nachricht zu übermitteln, welche der Kunde möchte.
Seit gut einem Jahr, bin ich in der Glücklichen Position, dass Kunden nicht mehr mit einer genauen Vorstellung zu mir kommen, sondern mir eine freie Hand lassen um in meinem Stil Fotos zu realisieren. Ein solches Vertrauen bestätigt meine Arbeit und zeigt mir, mit meinem Stil die Menschen anzusprechen und etwas richtig zu machen.
Egal ob für ein renommiertes Magazin oder einen privaten Kunden – ich möchte meinem Stil treu bleiben und verstelle mich nur sehr ungern. Ich mag es, wenn Kunden zu mir wollen, da sie sich mit meiner Stilistik identifizieren können.