Fit is the new Skinny

Überall hört man dieses Sprichwort heutzutage, aber was bedeutet es eigentlich wirklich? Viele denken, dieser neue Trend wäre eine positive Veränderung in der Medienwelt, doch ist es wirklich eine Bereicherung für uns Frauen? Seit Jahren gibt es für Frauen Idealbilder. Egal ob curvy oder skinny, wir Frauen glauben diesen Idealen immer gerecht werden zu müssen. Im 18. Jahrhundert fingen Sie bereits an Frauen in Korsetts zu stecken und Ihnen die Taille zuzuschnüren bis sie die erwünschten Masse trugen, welche vom Königshaus als „schön“ bezeichnet wurden. Zu Marilyn Monroe Zeiten galten Kurven wieder als DAS Schönheitsideal und vor weniger Zeit mussten sich Mädchen und Frauen fast zu Tode hungern, um von den Medien als okay angesehen zu werden. Wie krank ist unsere Welt eigentlich und noch viel wichtiger; wie viel kränker wird sie in Zukunft werden? Vor noch kürzerer Zeit hat sich das Ideal wieder einmal geändert. Skinny ist out; jetzt kommt fit. Frauen müssen Six-packs, definierte Beine, einen schöngeformten Pfirsich-Po und einen Fettanteil von weniger als 20 Prozent haben um als Fit angesehen zu werden. Dies soll eine Verbesserung sein? Viele wissen leider gar nicht in was sie sich hineingeben, wenn sie anfangen diesem Ideal gerecht zu werden. Denn um diesen Erwartungen gerecht zu werden gehen viele Mädchen über Ihre Grenzen hinaus. Jeden Tag ins Fitnessstudio, sogar mehrere Male am Tag, stundenlange Cardio Sessions auf dem Laufband und nichts anderes als Salat mit Hähnchen auf dem Tisch. So sehen die Tagesabläufe vieler junger Frauen aus und da kann keiner sagen, dass dies noch gesund ist. Ich selbst habe dazu gehört, habe mir während des Trainings dauernd gesagt es sei nicht gut genug, ich solle schneller rennen, mehr Gewicht heben und dabei habe ich die Realität aus den Augen verloren. Mittlerweile trainiere ich um zu wachsen, nicht nur körperlich sondern auch mental. Meine Trainings bestehen nicht mehr daraus mich zu Tode zu rennen, sondern mich nach jedem Training zu freuen an den Dingen die ich bisher erreicht habe. Auch wenn ein Tag nicht so läuft wie ich es gerne möchte, ich wachse an meinen Schwächen, Trainingsstunde für Trainingsstunde und Tag für Tag.
Warum werden wir Frauen immer dazu gedrängt uns zu verändern, um gemocht zu werden? Ein neues Ideal wäre, uns die Freiheit zu lassen zu entscheiden wie wir uns entfalten möchten und wie wir uns wohl fühlen. Vielleicht fühlt sich ein Mädchen wohl mit etwas mehr auf den Rippen, ein anderes ist mehr dafür gemacht schlank zu sein; na und?! Wir alle sind gut so wie wir sind. Wichtig ist, dass wir für uns selbst bestimmen was uns gut tut, auf körperlicher wie auch auf seelischer Ebene. Deswegen meine lieben Mädels, zeigt den Medien dass ihr euer eigener Boss seid und dreht den krankhaften Idealbildern den Rücken zu. Wir sind viel mehr wert als irgendein Schönheitswahn!
Lynn Biedermann